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Narbe ist nicht gleich Narbe 

Abhängig von Ursache, Lokalisation und individuellen Heilungsfaktoren gibt es drei Kategorien von Narben, die sich klar voneinander abgrenzen lassen.

Bei hypertrophen Narben und Keloiden zeichnen sich die Narben durch einen Überschuss an Bindegewebszellen aus. Bei atrophischen Narben wird hingegen zu wenig Bindegewebe nachgebildet und die Haut sinkt ein.

Hypertrophe Narben

Erhabene  Narben, die je nach Ausprägung auch gerötet oder sogar wulstig sein können, bezeichnet man als hypertrophe Narben. Diese entstehen durch eine Überproduktion von Bindegewebe im Wundheilungsprozess in den ersten 6 Monaten nach der Verletzung. Hypertrophe Narben bilden sich im ursprünglichen Wundbereich und sind räumlich auch auf diesen beschränkt.  

Solange die Narbe noch aktiv ist, bestehen die besten Aussichten, das Narbenbild und die Beschaffenheit positiv zu beeinflussen. Daher ist es wichtig frühzeitig mit der Behandlung zu beginnen.  

Keloide Narben (Keloide)

Bei Keloiden wächst das Narbengewebe deutlich sichtbar über den Wundbereich hinaus. Dies kann selbst nach Abheilung der eigentlichen Wunde oder kleinsten Verletzungen wie einem Insektenstich geschehen. Die unkontrollierte und starke Wucherung des Bindegewebes tritt dabei meist erst Monate nach der Verletzung auf und stoppt nach einer gewissen Zeit von selbst. Der betroffene Bereich ist gerötet oder dunkler als die umliegenden Hautareale und kann unter anderem auch Schmerzen und Jucken auslösen. 

Keloide bilden sich nicht von selbst zurück und können selbst nach chirurgischer Entfernung wieder auftreten. Um langfristige Erfolge zu erzielen, kann es hilfreich sein unterschiedliche Therapiemethoden zu kombinieren. 

Atrophische Narben

Wird im Heilungsprozess zu wenig Bindegewebe produziert, um die Wunde wieder komplett aufzufüllen, entstehen sogenannte atrophische Narben. Bei diesen sinkt die Haut ein und die Narbenoberfläche liegt sichtbar niedriger als die umliegenden Bereiche. 

Atrophische Narben entstehen verstärkt durch langsame oder schlechte Wundheilung. Ein typisches Beispiel sind die charakteristischen Dellen in Folge starker Gesichtsakne. 

Information

Eine Verbesserung von Narben tritt in der Regel erst nach Monaten ein und erfordert die volle Mitarbeit des Behandelten. Um auch schrittweise Verbesserungen deutlich sichtbar zu machen, können Sie Ihren Patienten daher empfehlen, die Heilungsentwicklung mit Hilfe regelmäßiger Fotos zu dokumentieren, denn auch kleine Fortschritte motivieren dabei, die begonnene Therapie auch sorgfältig fortzusetzen. 

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